Windkraftanlagen im Schriesheimer Wald
In der letzten Gemeinderatssitzung stimmten wir darüber ab, ob die Verwaltung vom Rat den Auftrag bekommen soll, zu prüfen, welche Potenziale für Windkraftanlagen im Schriesheimer Wald gegeben sind und wie diese evtl. umgesetzt werden können. Es wurde definitiv (noch) nicht darüber abgestimmt, ob wir (mehrheitlich) Windkraftanlagen im Schriesheimer Wald haben wollen. Es war, wie gesagt, ein Prüfauftrag an die Verwaltung. Aber, wenn man der Überzeugung ist, dass Wälder abholzen und zubetonieren – in Zeiten des Klimawandels – nahezu absurd ist, und wenn man nicht will, dass breite Schneisen in unseren Wald geschlagen werden, um breite Straßen durch diesen Wald zu asphaltieren, damit riesige Maschinen durch diesen Wald fahren können, um gewaltige Betonbauwerke in diesem Wald zu errichten, dann erschien es mir nur konsequent, schon jetzt, gegen diese Verwaltungsvorlage zu stimmen.
Viele Mitglieder derjenigen Fraktionen, die vor der FDP gesprochen haben, wollen das alles ebenso wenig wie ich. Sie stimmten aber für den Prüfungsauftrag an die Verwaltung, weil sie auf Prüfungsergebnisse hoffen, auf Argumente hoffen, gegen die Errichtung dieser Industrieanlagen im Schriesheimer Wald.
Ich, für mich, habe mir aber diesen Prozess abgekürzt und habe gegen diesen Verwaltungsvorschlag des Prüfauftrages gestimmt. FDP-Stadträtin Ulrike von Eicke hat anders abgestimmt als ich. Fraktionszwang gibt es bei uns nicht. Das Abstimmungsergebnis war 21 zu 5 für den Verwaltungsantrag des Prüfauftrages. Okay, keine Katastrophe. Deswegen wird unser Wald noch lange nicht zugebaut. Denn nachdem die Verwaltung dann diesem Prüfauftrag nachgekommen sein wird, wird der Rat noch einmal gefragt werden, ob er, im Lichte dieser Prüfergebnisse, nun diese Industrieanlagen haben will oder nicht. Dann rechne ich fest mit einer Mehrheit gegen Windkraftanlagen in unserem Schriesheimer & Altenbacher & Ursenbacher Wald.
Noch ein Wort zum Argument „wir haben doch die Energiewende“. Das Wort „Energiewende“ ist noch kein Argument! Das politische Schlagwort „Energiewende“ geistert, seit 40 Jahren, durch Deutschland. Aber, seit Anfang 2022 haben wir auch die „Zeitenwende“. Und die sagt: Alles ist auch wieder anders denkbar! – Auch die Energiepolitik.
Wolfgang Renkenberger