Hebamme dringend gesucht! Sofa Talk mit Jochen Haußmann, MdL und Beate Hofbauer, Hebamme aus Heidelberg
Wer ein Baby erwartet muss rechtzeitig nach einer Hebamme suchen. Viele Hebammen informieren schon auf dem Anrufbeantworter über Wartezeiten oder Aufnahmestop. 12 Termine Nachsorge stehen jungen Müttern zu, doch mehr als 5 Mal kann Beate Hofbauer die meisten nicht besuchen. Denn nur so ist es möglich, möglichst vielen Müttern Nachsorge anzubieten. Zudem bezahlt die Kasse nur ca. 20 Minuten pro Termin. Das ist viel zu wenig, denn schließlich müssen Baby und Mutter untersucht werden, wird ausreichend Zeit für das beratende Gespräch benötigt. “Oft brauche ich für den ersten Besuch mehr als eine Stunde”. Wenn dann noch Zeit und Kosten fürs Parken benötigt werden, ist das für sie nicht tragbar. Aus diesem Grund betreut sie keine Mütter in der Heidelberger Innenstadt. All das berichtet Beate Hofbauer beim Sofa Talk der Liberalen Frauen Kurpfalz am 9.8.2022 in Wiesloch.
Die Situation ist schwierig, obwohl, und da sind sich alle einig, die Arbeit der Hebammen für Mutter und Kind enorm wichtig ist. Und die Politik hat das auch schon seit einiger Zeit erkannt. Seit 2015 bekommen Hebammen einen Sicherungszuschlag zur Haftpflichtversicherung. Mit dem Runden Tisch Geburtshilfe BW hatte die Landesregierung 2017 einen Austausch und Studien zur Versorgungssituation in der Geburtshilfe initiiert.
Auch die “Akademisierung des Hebammenberufs” wurde gefördert. Doch ist das wirklich der richtige Weg? Wird es damit mehr Hebammen geben und verbessern sich dadurch die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Hebammen?
Vielleicht sind Hebammen geleitete Geburtshäuser ein richtiger Weg. “Die Landesregierung unterstützt den Aufbau solcher Häuser”, betont Jochen Haußmann, Sprecher für Gesundheit der Liberalen im Landtag. Und schlägt vor, gemeinsam ein Geburtshaus zu besuchen. Seit Anfang 2022 gibt es in Heidelberg die Gründungsinitiative Geburtshaus Heidelberg. Eine Gruppe aus Hebammen, Ärztinnen und engagierten Eltern hat sich zusammengefunden, um die Vision eines Geburtshauses in Heidelberg wahr werden zu lassen.
Und wie ist die Lage in Schriesheim? Im Dezember 2021 war in der RNZ zu lesen: „Drei Hebammen machen gemeinsame Sache“. Im Artikel wurde über die Schriesheimer Hebammen Inge Buchleiter, Svetlana Zarynskyi und Dorothee Brodkorb berichtet. Sie arbeiten zusammen, vertreten und unterstützen sich. Mit Sicherheit ein Ansatz der Schule machen sollte. Um sich zu entlasten und die administrativen Aufgaben effizienter zu gestalten.
Für die Liberalen Frauen Schriesheim
Ulrike von Eicke