Die Erarbeitung eines gesamtheitlichen Mobilitätskonzept dauert lange – zu lange?
Am letzten Mittwoch stand es auf der Agenda des Gemeinderats: das Mobilitätskonzept für Schriesheim. Schriesheim hatte 2021 das Karlsruher Büro „Koehler und Leutwein“ beauftragt, ein Mobilitätskonzept für Schriesheim zu entwickeln.
Am Mittwoch stelle nun Stefan Wammetsberger vor, welche weiteren Analysen für Schriesheim noch geplant sind.
Ja erste Erhebungen gab es bereits. Mit Zählboxen an Straßen des Stadtgebiets wurden Verkehrsströme erhoben, im September wurden Radfahrer an den wichtigsten Routen der Stadt befragt. Wir wissen nun, (was wir vorher auch schon wussten) dass die B3 die am stärksten befahrene Straße in Schriesheim ist; und dass der Anteil der E Bikes im Alltagsverkehr gering, oberhalb der B 3, im Freizeitverkehr, größer ist.
Doch vieles wissen wir Schriesheimer auch ohne professionelle Analyse.
Der Parkdruck in vielen Gebieten (Schriesheim Nord, Fensenbäume, rund ums Schulzentrum) ist riesig. Anwohner haben bereits um Lösungen gebeten. Doch für Bürgermeister Hansjörg Höfer stand im letzten Jahr fest: „Anwohnerparkplätze wird es vorerst nicht geben.“ Er verwies auf die Erstellung des Mobilitätskonzepts.
Auch mit der Situation der Fahrradfahrer beschäftigt sich u.a. die FDP Schriesheim schon lange. Nach der Aktion Stadtradeln hatte Joachim Schuhmacher festgehalten, welche Verbesserungen für eine Förderung des Radverkehrs dringend notwendig sind. Dazu gehörten: Beleuchtung der Radwege, Instandhaltung der Radwege (Feldwege), bessere Beschilderung, sichere Kreuzungsmöglichkeiten, Markierung der Radwege und Radinfrastruktur wie Ladestationen für E Bikes und sichere Befestigungsmöglichkeiten (Radbügel) an zentralen Plätzen in Schriesheim.
Schon im Oktober 2020 hatten wir gemeinsam mit der Grünen Liste einen Antrag gestellt, um mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Räder in Schriesheim zu errichten. Mit dem Hinweis auf die Arbeit an einem umfassenden Konzept, wurden wir gebeten den Antrag zurückzustellen.
Im Haushalt 2021 stellte die FDP Fraktion den Antrag, zunächst einmal 10.000€ für Fahrradbügel in den Haushalt einzustellen.
Ein Fahrradbügel vor dem Edeka/Zipser Markt ist inzwischen dazu gekommen. (Ein leider unpraktisches Modell) Und wir brauchen noch mehr.
Fraglich bleibt, ob jede einzelne Verbesserung warten muss, bis das Gesamtkonzept fertig ist. Schließlich können wir in Punkto Radfahren von unseren Nachbargemeinden einiges abschauen: Dossenheim hat in letzter Zeit für sichere Querungsmöglichkeiten gesorgt, Ladenburg wandelt im Sommer PKW Stellplätze in Radstellplätze um.
Vorschläge, die man in Schriesheim diskutieren sollte.
Für die FDP Schriesheim
Ulrike von Eicke